Drehleiter vor dem Gebäude© Christin Bruhnke, stellv. Pressesprecherin der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Nienburg/Weser
Um 22:12 Uhr am Mittwochabend wurde die Ortsfeuerwehr Nienburg zu einem Gebäudebrand in die Ziegelkampstraße gerufen. Da es sich bei dem Objekt um ein Gebäude mit über 100 gemeldeten Personen handelte, wurde parallel zur Feuerwehr für den Rettungsdienst die MANV-Stufe 1 (zwischen 5 und 9 betroffene Personen) ausgelöst.
Noch während die Feuerwehr auf der Anfahrt war, kam bereits die Meldung über Funk, dass es sich um einen Brand im 2. Bzw. 3. Obergeschoss handelte. Unverzüglich wurde daraufhin die Alarmstufe für die Feuerwehr erhöht.
Kurz nach Ankunft der Feuerwehr wurde im Flurbereich zwischen dem 2. und 3. Obergeschoss die Brandbekämpfung und die Menschenrettung eingeleitet. Beides unter schwerem Atemschutz.
Da der Fluchtweg für die Bewohner ab der 3. Etage abgeschnitten war, drohten einige Bewohner von Ihren Etagen zu springen. Diese Szenen sind für die Einsatzkräfte an Anspannung und Stress nicht zu überbieten. Auch wenn solche Ereignisse geübt werden, stehen alle Beteiligten unter massiven Druck. Umgehend wurde die Drehleiter in Stellung gebracht, um Bewohner aus den oberen Etagen zu retten.
Das Feuer selber konnte durch die Einsatzkräfte schnell gelöscht werden, jedoch hatte sich eine starke Verqualmung ergeben, dass sieben Personen mit Fluchthauben durch die Feuerwehr gerettet werden mussten.
Während den Maßnahmen durch die Feuerwehr, richtete der Rettungsdienst, bestehend aus den Kräften der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH), dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), des Arbeiter-Samariter Bund (ASB) und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) einen Verfügungsraum auf dem Gelände eines nahegelegenen Supermarktes ein. Von dort aus wurden die Kräfte durch den Organisatorischen Leiters des Rettungsdienstes zur Einsatzstelle abgerufen.
Alle geretteten Personen wurden vom Rettungsdienst untersucht.
Als Brandgut wurde nach den Löscharbeiten ein abgestellter Einkaufswagen, sowie ein in unmittelbarer Nähe befindlicher Müllhaufen festgestellt. Zur Brandursache hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen.
Nach rund 90 Minuten war der Einsatz für die 80 Einsatzkräfte von Polizei, Rettungsdienst, DLRG und Feuerwehr beendet.
Text: Christin Bruhnke, Stellv. Pressesprecherin der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Nienburg/Weser