Mit einer Schleifkorbtrage wurde der Arbeiter gerettet
(Foto: FF Wienbergen)© FF SG HoyaDank des Wasserschifffahrtsamtes war die Übung in einem trockengelegtem Abschnitt des Weserwehres möglich© FF SG Hoya
Hilgermissen: Feuerwehren starten wieder durch
Nachdem die Feuerwehrangehörigen in der Gemeinde Hilgermissen die zweite Impfdosis erhalten haben und die entsprechende Wartezeit von 14 Tagen absolviert wurde, konnte jetzt der Ausbildungsbetrieb nach der gültigen Pandemieverordnung hochgefahren werden. Und es ging für die Freiwilligen aus Hilgermissen-Ubbendorf, Magelsen und Wienbergen gleich richtig zur Sache. Die Integrierte Regionalleitstelle Schaumburg/Nienburg meldete den Rettern 3 vermisste Personen und Gasaustritt am Weserwehr Dörverden, Wienberger Seite. Das Übungs-Szenario nahm seinen Lauf. Schnell und mit geschulten Handgriffen wurde gemeinsam eine Löschwasserversorgung aufgebaut, um der bestehenden Explosionsgefahr durch Grubengas zu begegnen. Zeitgleich wurde die Rettung von den drei vermissten Arbeitern eingeleitet. Diese lagen in einem ca. 40 Meter breiten Wehrfeld am unteren Rand des Schützes in ca. 6,00 Meter Tiefe, also unterhalb des Oberwasserspiegels. Hier mussten die Freiwilligen schweren Atemschutz anlegen und mit der Schleifkorbtrage den Treppenturm am Schütz hinabsteigen. Der errichtete Verletztensammelplatz diente als „Erste-Hilfe-Station“ und wurde zur Übergabestelle für den (fiktiv)alarmierten Rettungsdienst. Die Nachbesprechung der Einsatzübung erfolgte im Feuerwehrhaus Wienbergen. Hier wurde die sehr gute Zusammenarbeit der Ortsfeuerwehren gelobt. Festzustellen bleibt aber auch, dass nur durch regelmäßiges Üben die Handgriffe sitzen und die richtigen Entscheidungen getroffen werden. Ein großes Dankeschön ging an den Betreiber des Wehres, dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser. Mitarbeiter Carsten Laue, im Ehrenamt Ortsbrandmeister der Feuerwehr Wechold, hatte die Schaden- und Gefahrenlage sehr professionell ausgearbeitet und stand während der Übung als Fachberater dem Einsatzleiter Feuerwehr zur Verfügung. „Eine einmalige Gelegenheit für die Feuerwehren“, so Carsten Laue, denn aktuell ist ein Wehrfeld der gesamten Staustufe wegen Revisionsarbeiten trockengelegt und damit außer Betrieb. „Eigentlich müsste jetzt über uns die Weser fließen“, so Carsten Laue noch während der Rettungsmaßnahmen.
Text: Stützpunktwehr Wienbergen